Am Dienstag, dem 20.11.18, fuhren wir, die Klassenstufe 10, mit dem Bus nach Frankreich, ins KZ Natzweiler-Struthof. Nach einer längeren Fahrt kamen wir im mit Schnee bedeckten Konzentrationslager an. Als Erstes zeigte man uns die Villa des Lagerkommandanten, die etwa 100m vom Lager entfernt steht und erzählte uns von ihrem damaligen Bewohner Josef Kramer. Anschließend zeigte man uns die sogenannte „Totenlaterne”. Sie brennt Tag und Nacht und steht mitten im damaligen Gemüsebeet. Gedüngt wurde dieses Beet mit menschlicher Asche.
Schließlich gingen wir durch das Eingangstor in das Lager hinein. Man führte uns zur Mitte des großen Platzes, auf dem ein Podest mit einem Galgen stand und erzählte uns von den Fluchtversuchen, von denen nur sehr wenige gelangen und von den Hinrichtungen, die es dort massenweise gab. Mit stark gedämpfter Stimmung betraten wir die ersten Gebäude.
Im ersten waren mehrere fast leere Räume. In einem von ihnen stand der sogenannte „Prügelbock”. Auf ihm wurden die Gefangenen oft zu Tode geprügelt.
In einem anderen Raum befand sich der Ofen, in dem die Leichen verbrannt wurden.
Im zweiten Gebäude befanden sich die Gefängniszellen. Davon gab es drei Stufen. Die Zellen der Stufe 1 waren beleuchtet und 2x3m groß. Die dort 18 Inhaftierten bekamen Wasser und Brot und mussten etwa 10 Tage dort verbringen. Die Zellen der Stufe 2 waren bis auf das Tageslicht dunkel. Dieselbe Anzahl Häftlinge bekam im Raum derselben Größe jeden vierten Tag eine größere Mahlzeit. Sie mussten dort bis zu 42 Tage verbringen. Aus den Zellen der Stufe 3 kamen viele nicht lebend heraus. Der Häftling wurde in einem kleinen Raum eingesperrt. Dieser Raum war 1,5m hoch und 0,8m breit, so konnte man weder liegen, noch stehen.
Diese Räume waren stockdunkel und man bekam vermutlich wenig bis gar nichts zu essen.
Wir durften uns alle in solche Räume stellen, um ein ungefähres Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die Inhaftierten gefühlt haben mussten, doch man konnte sich kaum in deren Lage versetzen.
Anschließend besichtigten wir noch ein Museum, in dem Zeichnungen, Fotos, Urkunden und andere Dinge aus dieser Zeit ausgestellt wurden. Manche dieser Bilder sind wirklich schockierend, da sie nicht zensiert sind.
Zuletzt durften wir uns noch den sogenannten „Kartoffelkeller” ansehen. Wie dieser seinen Namen bekam, ist allerdings unklar. In diesem Keller sind viele Fotos und Zeitungsausschnitte, von denen man eine ziemliche Gänsehaut bekommen konnte.
Der Ausflug ins KZ Natzweiler-Struthof war sehr spannend und sehr lehrreich.
Rike Schädlich