Früher „mochte” man Schokolade, heute „liebt” man Schokolade. Mit diesem Beispiel verdeutlichte Sozialpädagoge Clemens Beisel während seines Vortrags “Smartphone, Soziale Netzwerke und Co”, wie stark die Nutzung der sozialen Netzwerke unsere Wahrnehmung und somit auch unsere Sprache verändert hat. Etwa 90 interessierte Zuhörer informierten sich bei einer Veranstaltung für Eltern in der Kulturhalle darüber:
– Was sich bei Facebook, WhatsApp, Instagram, Snapchat und musical.ly abspielt!
– Welche Risiken für die Kinder und Jugendlichen daraus entstehen.
– Wann wird aus Zoff Cyber-Mobbing?
Wie man als Eltern damit umgeht
Klar ist: Das am häufigsten eingesetzte Gerät zur Internetznutzung ist für Kinder und Jugendliche das Smartphone. Als Experte für Internet und Social Media gab Beisel Einblick, wie die Unternehmen aus den entstehenden Nutzungs- und Bewegungsprofilen Informationen über ihrer Anwender gewinnen und kommerziell nutzen. Auch eine Analyse der Persönlichkeit wird so möglich. Die Ergebnisse bestimmen und filtern beispielsweise bei Facebook, welche Neuigkeiten der Freunde angezeigt werden. Ähnliche Filter beeinflussen auch die Sucherergebnisse bei Google sowie die Tatsache: Angezeigt wird zuerst, wer am meisten dafür bezahlt hat.
Auf Fotos, Nachrichten und Kontakte lassen sich die App-Betreiber umfangreiche Zugriffsrechte einräumen und speichern sie dauerhaft. Die Daten stehen somit auch für künftige, bisher noch unbekannte Verwertungsmöglichkeiten zu Verfügung. Daher gilt es, Kinder und Jugendliche frühzeitig nicht nur dafür zu sensibilisieren, was sie von sich im Netz verbreiten, sondern welche Infos und Bilder sie von sich auf ihren Smartphones speichern.
Der Referent gab hilfreiche Tipps für klare Regeln im täglichen Umgang mit dem Smartphone. So führt die Nutzung des Handys während der Erledigung der Hausaufgaben zum „Sägeblatteffekt”: Die Konzentration wird durch die ständigen Unterbrechungen gekappt.
Glaubwürdig Grenzen setzen funktioniert aber nur, so der Medienexperte, wenn Eltern im Umgang mit Smartphone, Soziale Netzwerke und Co ein gutes Vorbild sind. Informiert sein, Interesse zeigen und Verständnis haben empfahl Clemens Beisel, der auf Einladung der Gemeinde Remchingen, dem Verein „miteinanderleben e.V.” und der Schulfördervereine nach Remchingen gekommen war.
Schulsozialarbeiterin Julia Reinhard und die Mitglieder der Remchinger Schulfördervereine begrüßen den Referenten Clemens Beisel und das Publikum